Industrie 4.0 ist mehr als nur eine Wachstumsoption für Medizintechnikunternehmen. Der Begriff Industrie 4.0 stellt viel mehr den Rahmen für die Bedingungen, unter denen sich auch die Gesundheitsbranche in den nächsten Jahren wiederfindet.
Deutschland ist gut aufgestellt, nimmt bei intelligenten Netzen sogar eine Vorreiterrolle ein. Die e-Health Initiative befindet sich mittlerweile in der Umsetzungsphase. Die Digitalisierung der Medizin nimmt Fahrt auf und bietet gerade für deutsche Unternehmen auch in den nächsten Jahren hervorragende Exportmöglichkeiten.
Das „Internet of Things“ ist im Gesundheitssektor längst Realität, „Losgröße 1“ als Zeichen der Personalisierung im Therapieansatz wird in verschiedenen Bereichen (z.B. bei Implantaten) bereits beherrscht. Sensorik wird nicht nur eine zunehmende Rolle in der Diagnostik und beim Patientenmonitoring übernehmen. Die Systeme müssen offen für Anpassungen und Innovationen sein.
Dadurch werden die Anforderungen an die Branche allerdings noch umfangreicher, die Komplexität nimmt weiter zu. Gleichzeitig müssen aber die Systeme der Zulassung, Dokumentation und Qualtitätssicherung flexibler, einfacher und transparenter werden. Wie soll das gehen?
Die Wertschöpfung bleibt auch unter den neuen Bedingungen beherrschbar, wenn die Systeme weniger auf Produkte als auf Prozess ausgerichtet werden.
Prozesse sind bereits heute Kernthemen der Qualitätssicherung, insbesondere unter dem Anspruch eines Total Quality Management (TQM).
Deshalb sollte die Systementwicklung, -steuerung und -kontrolle maßgeblich über das Qualitätsmanagement erfolgen.
Dazu muss TQM durch eine Kontrollkomponente, ein wirksames „Performance Measurement System“ ergänzt werden.
Das Qualitätsmanagement entwickelt sich dadurch vom Kontrolleur zum Gestalter von Prozessen. Es übernimmt zusätzlich Innovations- und Controllingfunktionen.

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